Seid dabei wenn die Hanse Sail erwacht. Zum Highlight des Jahres, der Hanse Sail, gehen wir nun schon zum dritten Mal mit Euch auf Tuchfühlung mit den ganz großen Pötten.

Um die besten Aufnahmen zu bekommen, legen wir spätestens mit Sonnenaufgang ab –  und werden mit Sicherheit wieder die ersten auf dem Wasser sein.

Das Programm | 10.08.2019

Wir sind noch im Fine-Tuning und haben dabei auch das Wetter im Blick. Fest stehen bereits folgende Eckdaten:

  • Option 1: bei absehbaren Idealbedingungen ist Treff um 5:00 Uhr* bei uns am Steg (Warnowufer 58)
  • Option 2: bei weniger gutem Wetter starten wir ebenfalls am Wiro-Steg vorm MAU Club, allerdings zu deutlich humanerer Zeit um 7:00 Uhr*
  • Anschließend Verteilen auf die Teilnehmerboote und dann spätestens um 5:15 Uhr bzw. 7:15 Uhr „Leinen Los!“ (Wichtig: Pünktliches Erscheinen sichert die besten Plätze. Aber „not-so-early-birds“ können auch unterwegs eingesammelt werden.)
  • Hafenrundfahrt und wasserseitige Abnahme der Kaikante im Sonnenaufgang (im kompletten Stadthafen)
  • Kaffeepause (@Hotel Warnow)

Ansonsten lassen wir uns wie bei den meisten unserer Ausfahrten einfach vom Geschehen treiben, Motto „Gucken-wer-Guckt“, und genießen den besonderen Flair der erwachenden Hanse Sail. Zwischen 8:00 und 9:00 Uhr ist dann Abschiednehmen angesagt.

*Die finale Entscheidung wann es losgeht wird am Freitagabend getroffen und per WhatsApp Gruppe an alle angemeldeten Teilnehmer kommuniziert.

Unsere Flotte

Passend zur Hanse Sail stechen wir mit mindestens zwei Oldtimer-Holzbooten und unserer FLODDEN LODDE als Begleitkutter in See.

Die Mannschaft

Willkommen sind grundsätzlich alle mit Liebe zu Wasser und Hafen, und einer einem ausgeprägtem Hang, um darüber zu berichten. Das können Pressevertreter_innen, Fotograf_innen oder Blogger_innen sein, oder einfach Leute mit einer guten Story. Wenn Ihr Euch angesprochen fühlt und noch nicht mit uns in Kontakt steht, schreibt uns einfach über einen Kanal Eurer Wahl an.

Disclaimer

Der Spaß und Austausch mit Gleichgesinnten sowie die besondere Atmosphäre des Rostocker Stadthafen zur Hanse Sail erleben, stehen bei diesem Format im Vordergrund.

Die Teilnahme ist komplett kostenlos. Wir stellen die Boote. Ihr habt einfach eine gute Zeit an Bord. Wenn dabei coole Bilder oder Videos entstehen, freuen wir uns über selbstverständlich um eine Verlinkung oder Empfehlung.

Außerdem ist geplant im Anschluss zur Sail an dieser Stelle eine Galerie zur Ausfahrt einzurichten in der jeweils 2 bis 3 Eurer Lieblingsbilder, sehr gerne mit kurzer Vita zum Teilnehmer, präsentiert werden.

Rückblick – die Hanse Sail von der schönsten Seite

Alle Fotos: Andreas Riske | 08/2017

Jede Ausfahrt ist besonders, aber diese Hafenrundfahrt hatte es in sich: Vom Museumshafen im Rostocker Stadthafen, vorbei am Tranditionsschiff, ging es bei leuchtendem Abendhimmel weit hinaus auf die Ostsee.

Das Glück ist auf der Seite der Tüchtigen, sagt man. Stimmt, sagen wir. Nach einigem Hin & Her und einer Portion Aufregung wegen des Einbaus eines neuen Motors in die FLODDE LODDE stand endlich die Testfahrt an. Da wir gern das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, haben wir kurzerhand ein paar Freunde eingeladen, zur Hafenrundfahrt in den Sonnenuntergang mitzukommen. Und was soll ich sagen: Es hat sich gelohnt!

Treffpunkt war diesmal der Museumshafen auf der Haedgehalbinsel im Rostocker Stadthafen, wo wir auch den Großteil der Arbeiten am Motor durchgeführt hatten. Nachdem die Vorräte gebunkert bzw. auf Eis gelegt und alle Gäste eingetrudelt waren, hieß es „Leinen los“.

Erster Stop Traditionsschiff

Mittlerweile hat sich bei jeder größeren Ausfahrt ein Zwischenstopp am Schmarler Ufer etabliert. An der Kaikante vom IGA Park kann man sich nicht nur wunderbar die Füße vertreten, sondern auch das imposante Traditionsschiff bestaunen – ein echtes Highlight unter den Rostocker Sehenswürdigkeiten. Um hier noch die letzten Gäste unserer Ausfahrt trockenen Fußes an Bord zu bekommen, mussten wir erstmal kreativ werden, denn leider mangelt es wie so oft im hiesigen Hafengebiet an (frei zugänglichen und funktionierenden) Steganlagen. Aber auch diese Hürde haben wir – abenteuerlustig wie wir sind – gern genommen.

Hafenrundfahrt mit Sonnenuntergang

Mit der kompletten Mannschaft an Bord konnte der neue Motor dann auch zeigen was in ihm steckt. Um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen, hieß es „Volldampf voraus“ in Richtung Warnemünde.

In Warnemünde angekommen waren die Bedingungen ideal für einen abendlichen Abstecher auf die Ostsee: ruhige See, eine warme Sommerbrise und vor allem ein Sonnenuntergang, wie wir ihn hier an der Küste besonders gern haben. Der Himmel war geschmückt mit ein paar friedlichen Schleierwolken und die Sonne leuchtete beim Untergehen in den schönsten Rottönen. Das Naturschauspiel spiegelte sich auf der glatten Ostsee. Das und der weite Horizont haben uns fast den Atem verschlagen. Nachdem wir auf den funktionierenden Motor angestoßen hatten, genossen wir diese magischen Momente auf dem Wasser bevor es nach Sonnenuntergang zurück in Richtung Stadthafen ging.

Ein paar Impressionen der abendlichen Ostseeturns haben wir mit der Kamera eingefangen. Viel Spaß beim Anschauen.


Nachdem das Warnemünder Turmleuchten witterungsbedingt von Neujahr auf Anfang April verschoben werden musste, fiel der Ersatztermin passenderweise auf unseren Saisonauftakt – eine einmalige Konstellation, auf die wir mit dem neuen Jubiläumsbier der Rostocker Brauerei angestoßen haben. Erstmals bei uns mit an Bord war der Foto- und Videograf Marcel Knaak, dessen Aufnahmen wir Euch im Folgenden nicht vorenthalten wollen.

Die Chance, unsere erste Ausfahrt in diesem Jahr zusammen mit tausenden Besuchern des Turmleuchten zu genießen, konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Bereits Ende März mit der FLODDEN LODDE zurück auf dem Wasser zu sein, war daher unser großes, wenn auch ambitioniertes Ziel. Mit der einen oder anderen Nachtschicht ist uns die Punktlandung dann auch tatsächlich gelungen. Belohnt wurden unsere Anstrengungen mit bestem Wetter, sprich Sonnenschein und beinah frühsommerlichen Temperaturen. 

Vom Stadthafen zum Warnemünder Turmleuchten

Am Nachmittag ging es mit Freunden und Bekannten los vom Stadthafen nach Warnemünde. Mit an Bord war eine Kiste vom neuen Jubiläums-„Dunkel“ der Rostocker Brauerei: eine echt süffige Mischung, mit der der diesjährige 600. Geburtstag der Rostocker Universität gefeiert wird – immerhin eine der ältesten Universitäten im Ostseeraum. Nach einem kurzen Zwischenstopp am Fähranleger in Gehlsdorf war die „Crew“ komplett und es ging gemütlich den Breitling gen Warnemünde.

Die ersten Ausfahrten nach der Winterpause sind für uns immer etwas Besonderes, aber dieses Mal waren wir bis auf die Angler mit ihren Kuttern die einzigen auf dem Wasser. Dafür war die Kaikante im Ostseebad Warnemünde schön voll. Die Leute haben die frühlingshaften Temperaturen genossen und vor dem Feuerwerk noch frische Luft und Sonne am Strand, am Alten Strom und auf der Mole getankt. Gelöste Stimmung herrschte auch im Alten Strom, wo wir uns mit zusätzlichem Proviant eindeckten und letzte Nachzügler einsammelten, bevor es zum ersten Abstecher raus auf die Ostsee ging.  

Ausfahrt auf der Ostsee – die Saison 2019 kann kommen!

Bei ruhiger See fuhren wir in Richtung Hotel Neptun – das Strandpanorama ist zu jeder Jahreszeit ein Fest! Auf dem Weg fing uns ein Kajak ab: der freundlichem Bitte um eine gehopfte Erfrischung bzw. Stärkung kamen wir selbstverständlich gern nach. Das Jubiläumsbier kam bei allen, sprich unseren Gästen und dem Paddler, super an und wir ließen uns gemächlich Richtung Sonnenuntergang treiben.



Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Marcel, der den diesjährigen Saisonauftakt in stimmungsvollen Bilder festgehalten hat. Noch cooler, quasi „nebenbei“ ist ein Video entstanden, welches richtig Bock macht auf einen super Sommer 2019 – vielen Dank dafür und „fingers crossed“!

Und wer weiß, vielleicht wird das Turmleuchten im April ja zu einer neuen Tradition – wir würden uns freuen!



„Eine Seepartie ist lustig, eine Seepartie ist schön“ …vor allem wenn alle Deine Freunde mitgehen. Inzwischen schon aus guter Tradition feiern wir den Herrentag in großer Runde. Im letzten Jahr haben wir uns dabei selbst übertroffen und einmal das komplette Hafengebiet von Rostock abgefahren. Ein großer Spaß, hier erzählt in 4 Akten.

Es war der offizielle Auftakt der Saison. Das Wetter grau und windig, fast herbstlich. Was wir damals noch nicht wussten, es sollte die meteorologische Blaupause der ganzen Saison 2017 werden. Denn wir haben direkt das Gegenkonzept gefunden: gut gelaunte Menschen an Bord sind schon die halbe Miete, aber gutes Wetter muss man sich verdienen. Und das kam so:

PRELUDE | Hansestadt Rostock, morgens halb zehn – bedeckter Himmel & kräftige Böen

Nach einem gemeinsamen Frühstück im Stadthafen startete unsere Ausfahrt bei bedecktem Himmel und kräftigem Wind. Bis die Mannschaft komplett war und auch die Nachzügler an Bord kamen, haben wir beim Frühschoppen den Stadthafen erkundet. Gerade am Speicher festgemacht, sprang der letzte Mann auf und wir konnten ablegen in Richtung Norden gen Warnemünde.

Alle Mann an Bord | Am Speicher

Rostocker Stadthafen Herrenrunde auf der ARONA

 

I. AKT | Schmarl Dorf – erste Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die Wolkendecke

Vis-à-vis zum Traditionsschiff haben wir einen ersten Zwischenhalt in der Schmarler Marina eingelegt. Eine Hälfte der Jungs hat sich die Füße vertreten, ist kurz zur Biopause an Land spaziert oder die Choreo des Gruppenfoto eingeübt:-)

Auch die Sonne lässt sich das erste Mal blicken – Ein Umstand auf den direkt mit einem Gin angestoßen werden muss. Frohen Mutes wird nun das erste Highlight des Tages angesteuert. Durch den Überseehafen vorbei an Liebherr legen wir Kurs auf Schnatermann.

Motoryacht mit Mannschaft

Bordküche

Verpflegung an Bord

II. AKT | Sonne satt am Schnatermann

Am Schnatermann war nicht nur an Land ordentlich was los. Der Hafen war voll. Netterweise durften wir beim ansässigen Verein im Paket liegen und hatten damit eine 1a Sonnenlage und freien Blick auf das Geschehen.

Die frische Luft an Bord macht hungrig, vor allem zur Mittagszeit aber kein Problem: unser neuer Bordgrill hat seine Bewährungsprobe bestanden. Nachdem die Männer ihre Grillwurst quasi inhaliert hatten, hieß es erstmal: abchillen, Boote gucken, am Sommerteint arbeiten und spontanes unplugged Konzert genießen – la dolce vita. Was will Man(n) mehr.

 

Hafenrundfahrt | Rostocker Übersehhafen

Entspannung im Hafen am Schnattermann

Bordgrill

Es hätte ewig so weitergehen können, aber die Mission musste erfüllt und Teile der Mannschaft in Warnemünde ausgetauscht werden. Also „Leinen los“ und volle Kraft in Richtung Alter Strom mit kurzem Abstecher auf die wellige Ostsee.

Überfahrt vom Schnattermann nach Warnemünde

Fähre im Überseehafen Bootstour auf Ostsee Gute Laune vor Warnemünde

III. AKT | Herrentag in Warnemünde

In Warnemünde bzw. am Alten Strom war zu unser aller Überraschung für den Herrentag erstaunlich wenig los. Bei inzwsichen herrlichstem Wetter passierten wir sicher die Drehbrücke und machten im Alten Strom fest. Die einmalige Atmosphäre im Seebad ist einfach genial: Möwengeschrei, duftender Räucherfisch, glückliche Menschen im Urlaubsmodus – Das alles lud ein zu einer längeren Verweilpause mit zweiter Grillsession an der Kaikante.

Alter Strom mit historischer Drehbrücke

Zwischenstop | Alter Strom

Sonnendeck der ARONA | Alter Strom Warnemünde

Entspannter Herrentag

 

IV. AKT | Sonnenuntergang im Rostocker Stadthafen

Auf der Rückfahrt in den Stadthafen wird nochmal das strategisch günstig gelegene Schmarl angelaufen. Außerdem erkunden wir noch den Hafen in Marienehe mit dem alten Zollamt. Ein architektonisches Highlight, welches von Land gar nicht mehr zugänglich ist.

Pünktlich zum Sundowner waren wir dann wieder zurück im Stadthafen. Beim Anleger-Bierchen wurde der gelungene Herrentag ausgewertet und einstimmig für gut befunden.

Definitiv ein Tag, der in die Logbücher eingehen wird.

Skipper vor Leuchtturm | Warnemünde Sightseeing im Überseehafen ARONA Gästen zum Herrentag Festmachen im Stadthafen Heimathafen im Rostock Stadthafen | WIRO Steg

THE END

 

 

…MACHT NOCH KEINEN HAFEN.

Seien wir mal ehrlich – Rostock feiert sich gern als weltoffene (Groß-)Stadt am Meer, aber abgesehen von maritimen 0815-Angeboten wie den beliebten allerwelts Hafenrundfahrten, einem „ortstypischen“ Raddampfer, Speedbootausfahrten und einer gewöhnlichen Charterbootflotte, wie sie jedes bessere Seebad vorzuweisen hat, wird es an der Warnowmündung schnell dünn mit echten Hinguckern und lokalen Besonderheiten.

Aber passt schon. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Der Tourismus hat sich sehr gut entwickelt und ist heute eine der wichtigsten Einnahmequellen der Region. Davon profitieren nicht zuletzt auch wir. Was uns jedoch seit langem verwundert ist, dass sich Rostock in schöner Regelmäßigkeit als Hüterin des hanseatischen Erbes darstellt, die sie schon lange nicht mehr ist. Vielleicht auch nie war.

Kurz vor dem 800jährigen Geburtstag der ach so stolzen Hansestadt haben sich auch die Stadtoberen daran erinnert und wollen doch noch schnell etwas aus dem Boden stampfen, etwas Großes: wie den Umzug des Traditionsschiffes in den Stadthafen.

Was aus unserer Sicht das eigentliche Problem der Hafenstadt bzw. am Stadthafen ist und wie man es langfristig angehen könnte, darum soll es in diesem, eher ungewöhnlichen Blog-Post gehen. Eine ganz persönliche Sicht der Dinge, die gerne (sachlich) diskutiert und weiterentwicklet werden darf.

Vor vier Jahren entschieden wir uns dazu, aus einem privatem Projekt in eine gewerbliche Mission zu starten. Am Anfang dieses Experimentes gab es: ein in die Jahre gekommenes Holzboot, dessen ursprünglichen Charme man nur mit viel Optimismus unter den vielen Schichten vergilbtem Lack erahnen konnte, außerdem eine ordentliche Portion Euphorie und (das kann man im Nachhinein ehrlich sagen) keine Ahnung, auf was wir uns eingelassen hatten. Aber so ist es ja häufig bei den guten Ideen.

Klar war, dass wir mit unserem Angebot eine echte Nische im Tourismus- und Eventbereich der Stadt besetzen würden: eine historische Motoryacht für individuelle Charterausfahrten. Mit jeder Saison kamen nicht nur neue Herausforderungen, sondern auch mehr Gäste und mit ihnen einmalige Erfahrungen und eindrückliche Begegnungen. Zumindest für unseren Bewegungsradius konnten wir das maritime Leben im Stadthafen bereichern und ein kleines Highlight für alle, die auf der Suche nach etwas Besonderem sind, nach Rostock holen. Ein Angebot, das es so im deutschen Ostseeraum kein zweites Mal gibt. Darauf sind wir stolz!

Losgelöst von der laufenden Debatte um das Traditionsschiff liegt uns das Thema der Rostocker und Warnemünder (Hafen-) Entwicklung daher am Herzen, besser gesagt: es brennt uns schon länger unter den Nägeln.

Nicht viel los im Stadthafen

Abgesehen von der professionellen Vereinsarbeit, der Fähre und den Patrouillenfahrten ist es auffallend still im Stadthafen, nicht nur im Herbst, Winter und Frühling. Über die Jahre wunderten wir uns immer mehr darüber, dass auf dem und am Wasser für eine Stadt von Rostocks Größe und Struktur viel zu wenig los ist.  Ein ungezwungenes maritimes Leben wie man es zum Beispiel in Kopenhagen, Stockholm oder Amsterdam erleben kann, existiert quasi nicht.

Der Stadthafen ist auch 27 Jahre nach der Wende weitestgehend ungenutzt. Darüber kann auch der einmal jährlich stattfindende Wanderzirkus der Hansesail nicht hinwegtäuschen. Und ja, die Sail ist auch für uns ein Highlight, aber leider nicht kulturell nachhaltig und vor allem nicht so einmalig wie viele (Rostocker) gern glauben.

Die meiste Zeit des Jahres findet man im Stadthafen: keine Boote auf dem Wasser, weitestgehend verwaiste Kaikanten und vereinzelt vergessene bzw. gestrandete Restaurierungsobjekte. Eines dieser Projekte trägt den fast schon ironischen Namen „Star of Hope“. Wer einmal sehen möchte, wie schnell ein Boot verfällt, wenn sich niemand mehr darum kümmert, besucht den Alten Holzkrahn unweit vom Hafenrestaurant  Borwin. Wenn Ihr schon da seid, geht gleich noch bei der Stephan Jantzen vorbei. Der alte Eisbrecher ist ebenfalls ein trauriges Beispiel dafür was passiert, wenn zu viele Leute mit zu vielen Ideen aber ohne eigene Mittel mitreden wollen.

Wandert der Blick vom Wasser auf den Kai sieht die Situation nicht viel besser aus. Zwar wächst das gastronomische Angebot kontinuierlich und hier und da siedelt sich sogar der Einzelhandel an, dominiert wird das Bild aber von einer weiten Betonödnis und wilden Parkplätzen. Traurig, aber wahr: der Rostocker Stadthafen liegt weitestgehend brach.

Die Gründe dafür liegen bei Weitem nicht nur bei der Politik von Stadt und Land. Die letzten 25 Jahre boten ein nicht auszudenkendes Portfolio an Verfehlungen, Vereinsmeierei, Bürokratiepossen, persönlichen Fehden und viel Abkassiererei. Eine Aneinanderreihung von Pleiten, Pech und Pannen. Kurz gesagt, das ganz normale (Kleinstadt-) Leben. Streit kommt bekanntlich in den besten Familien vor. Auch dort wird im Normalfall drüber hinweggeschaut und großzügig geschwiegen. Aber kurz vor der irgendwie überraschenden und deshalb viel zu spät geplanten Familienfeier (800! Jahre! WOW!!!) sollen dann fix alte Fehler ungeschehen gemacht werden. Man ahnt es: das funktioniert nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand.

 

Stubnitz vertrieben, Büchner versenkt und Udine ein Eigentor

Das so genannte maritime Erbe der Hansestadt Rostock wurde in den letzten Jahren mit Füßen getreten. Auf die Stubnitz, Georg Büchner und Udine wollen wir an dieser Stelle besser nicht konkret eingehen. Aber einen Joker haben die Stadtentwickler ja noch: die Dresden, besser bekannt als das Traditionsschiff und sein Umzug ins Stadtzentrum. Dem geneigten Rostocker Publikum wird das Unterfangen, den ehemaligen Stolz der DSR vom Schmarler Schlick in den Stadthafen zu schleppen seit langem und beharrlich als Win-Win-Situation verkauft. Und sicherlich täten dem Schifffahrts- und Schiffbaumuseum mehr Besucher gut. Aber der Liegeplatz am IGA Park und neben der Likedeeler ist schön und wertet die Gegend auf. Alternative Ideen wie ein Bürgerpark und ein Active Beach mit Wasserski-Anlage schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.

Der Umzug hätte für uns mehr Vor- als Nachteile. Trotzdem handelt es sich, vor allem mit Blick auf die exorbitanten Kosten (die „Schätzungen“ sind ja bekannt) unserer Meinung nach um reinen Aktionismus, der von versäumten Möglichkeiten und Jahren verfehlter Hafenentwicklung ablenken soll.

Denn das grundsätzliche Problem bleibt: viel zu wenige Rostocker sind auf dem Wasser unterwegs. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ein Hindernis ist zum Beispiel die lächerlich kleine Zahl öffentlicher Anlegemöglichkeiten für kleine und mittlere Boote. Und es werden tendenziell sogar weniger. Im neuen Holzhafen hat die Stadt alle Festmacher wieder demontieren lassen. Noch trauriger: am kompletten, nigelnagelneuen Uferbereich des Petriviertels wurde nicht ein einziger Steg oder ähnliches gebaut. Dafür verfallen die alten Steganlagen am Warnow Wehr und Gehlsdorfufer zusehends. Zufall, Fusch oder Absicht?

Der Zugang zum Wasser besteht überwiegend aus der meterhohen Betonwänden der alten Hafenanlage. Dem Besucher zeigen sich dort entweder dem Verfall überlassenen Restaurationsobjekte oder gähnende Leere. Die gewerbliche und industrielle Nutzung ist aber in den Überseehafen gewandert und andere große Pötte, die hier theoretisch noch festmachen könnten, kommen praktisch wegen der versandeten Fahrrinne nicht mehr bis in die Stadtmitte. Ein Rückbau und eine menschenfreundliche Bebauung sind dringend notwendig, lassen aber auf sich warten.

Und in Warnemünde? Da ist wenigstens auf den ersten Blick was los, ansonsten findet sich ein ähnliches Bild: überwiegend schwimmende „Imbissbuden“ und nichtöffentliche oder vor sich hingammelnde Kaikanten.

 

Dem Stadthafen endlich Leben einhauchen

Die Stadthafenentwicklung scheitert offensichtlich nicht am Geldmangel, denn für den Tradi-Umzug sind Ausgaben von mindestens 10 Mio. Euro eingeplant. Eine Summe, die sich für eine nachhaltige Entwicklung des Rostocker Stadthafen an anderer Stelle deutlich besser investieren ließe. Zum Beispiel für:

  1. Das „Segelstadion“ auf dem Gelände der ehemaligen Neptunwerft, im Herzen der Stadt gelegen, liegt seit der Eröffnung vor 2-3 Jahren praktisch brach. Warum nicht die Rostocker Jugend mit Paddelboot, SUP und Segelboot ans Wasser heranführen, Stichwort maritimes Freizeitzentrum? Die Segelvereine machen zwar professionelle Jugendarbeit, aber Segeln mit sportlichem Fokus ist nach wie vor ein teurer Spaß und einer bestimmten Klientel vorbehalten.
  2. Förderung der kleinen und mittleren Gastschifffahrt: mehr und regelmäßig Events und Feierlichkeiten ans und aufs Wasser holen, zum Beispiel Freilichtkino, Lampionfeste, regionale Märkte oder Street Food-Events…warum kein Badeschiff?
  3. Leben am „Wasser“: Instandhaltung der vorhandenen Steganlagen und mehr öffentliche Sitz- und Grillmöglichkeiten am und nicht drei Meter über dem Wasser (e.g. schwimmende „Treppen“, mobile Stadtmöbel etc.) und die damit verbundene Infrastuktur wie Toiletten und Müllbehälter in ausreichendem Maße. Der dauernde Streit über den Müll ist provinziell und peinlich bzw. kleinlich.

All dies wäre mit einem durchgängigen Konzept für deutlich unter 10 Mio. Euro zu realisieren. Wenn dann noch Geld übrigbleibt, freuen sich garantiert die Schleusen-Retter. Im Vergleich zum Traditionsschiffumzug ein echtes Schnäppchen.

 

Die Rostocker machen den Hafen

Der Stadthafen und die Warnow bieten wunderbare Möglichkeiten, die es verdienen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Ein echtes, sich weiterentwickelndes maritimes Leben würde dadurch von ganz allein entstehen und Rostock noch lebenswerter machen.

Wenn nicht, auch gut – bleibt es bei dem eingeschworenen Haufen, der aktuell auf dem Wasser unterwegs ist. Ob gewerblich oder privat, ob Enthusiasten wie wir oder Individualisten: wenn es drauf ankommt wird sich geholfen. Wenn man sich kennt, findet man immer irgendwo einen freien Poller.

In diesem Sinne: immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel und auf ein baldiges Wiedersehen auf der wunderbaren Warnow, deren (touristisches) Potential noch darauf wartet gehoben zu werden.

Heiß diskutiert: die „DRESDEN“ liegt eigentlich ganz gut am eigens gebauten Anlieger beim IGA-Park

Da passt die Kaikante ausnahmsweise. Leider ist der alte Eisbrecher aktuell für das Stadthafenpublikum gesperrt und verkommt zusehends.

Große Schiffe im Stadthafen: immer eine willkommende Abwechslung und Publikumsmagnet zugleich. Der freie Blick auf Gehlsdorf jedoch versperrt. Und auf dem Wasser ist deshalb nicht mehr los.

 

Kaikantenromantik: Schöne Perspektive, aber barrierefreies Anlegen sieht anders aus.

 

Holzhafen: wie für uns gemacht. Leider wurden alle Festmacher wieder entfernt – abhalten lassen wir uns deshalb noch lange nicht von unserem BBQ

Verfallene Steganlagen: noch vor einem Jahr der Spot für alle ambitionierten Fotografen (Best View in Town). Mittlerweile nur noch wasserseitig zu erreichen.

Warnemünde Alter Strom: Wer hier Leitern klettern kann, ist klar im Vorteil.

Warnowschleuse: seit mindestens vier Jahren kein Durchkommen mehr. Frage wäre allerdings wer überhaupt noch hier durch will/muss (andere Diskussion).

Last but not Least – die Wasserfreunde in Rostock halten zusammen. Auch wenn es mal eng wird, irgendwo findet sich immer ein sonniger Platz zum Festmachen. Notfalls wird wie hier beim Herrentagsausflug am Schnattermann in „zweiter Reihe“ geparkt:-)

 

Großer Andrang herrschte neulich am Warnemünder Passagierkai und im Rostocker Überseehafen: fünf Kreuzfahrtschiffe mit ca. 8.000 Gästen an Bord hatten an der Warnowmündung festgemacht. Das haben wir uns natürlich aus der Nähe angeschaut!

Einen Fünffachanlauf von Kreuzfahrtschiffen erlebt selbst das beliebte Seebad nicht jeden Tag. Also haben wir uns kurzer Hand auf den Weg nach Warnemünde gemacht und uns das Treffen der Ozeanriesen mal aus der Nähe angeschaut. Der erste Stopp führte uns in den Überseehafen, wo die MS Monarch und die MS Nautica festgemacht hatten. Dorthin verschlägt es uns mit ARONA eher selten. Umso überraschter waren wir, was es dort zu entdecken gibt. Besonders der Fotograf hat sich über die ungewöhnlichen Motive gefreut.

Vom Überseehafen ging es weiter zum Schnatermann, wo ein Badestopp für Erfrischung sorgte. Danach wartete schon Tagesetappe No. 3: Schiffe Gucken in Warnemünde. Am Passagierkai lagen die AIDAmar, die Marina und die Viking Star und machten ordentlich Lust auf maritime Abenteuer.

Das Highlight unserer Ausfahrt war ganz klar das Auslaufen des AIDA Flaggschiffes. Begleitet von ausgelassenen Schiffshupen konnten wir bis zu den Molenköpfen mithalten…aber seht selbst!

 

KREUZFAHRTSCHIFFE IM ÜBERSEEHAFEN

Nautica im Überseehafen

Kreuzfahrtschiffe im Überseehafen

Die NAUTICA und MONARCH hatten im Rostocker Überseehafen festgemacht.

Kräne an Kaikante

Silo im Überseehafen

Große Kreuzfahrtschiffe vor industrieller Kulisse bieten reizvolle Motive. Eine ungewöhnliche Szenerie mit eigenem Charme, typisch Rostock also. Die alten Ladekräne wirken fast wie ein Empfangskomitee.

Nach einer kleinen Abkühlung beim Schnatermann geht es nachmittags weiter Richtung Warnemünde. Vorbei an drei weiteren Kreuzlinern schippern wir zum Fischbrötchen essen in den Alten Strom.

KREUZFAHRTSCHIFFE IN WARNEMÜNDE

Kreuzfahrschiff in Warnemünde

Pünktlich um 18 Uhr dann „Leinen los!“ für das Flaggschiff der AIDA, die MS AIDAmar. Den Auslauf mit jubelnden Schaulustigen an Land und an Bord der Ausflugsdampfer filmen wir live aus der ersten Reihe ;-) …

…bis zu den Molenköpfen können wir mithalten. Dann zieht die AIDAmar davon in Richtung offene See.

Ciao, AIDAmar

Schiff ahoi! Die AIDAmar verlässt den Warnemünder Hafen mit Kurs Tallin und St. Petersburg. Auf sämtlichen Decks winken glückliche Kreuzfahrtgäste. Ein toller Moment für uns alle!

Lotsenboot in Eiltempo

Ein Schiff ausgelaufen, das heißt auch: noch vier Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Also viel zu tun für die Lotsen.

Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde

Das MARINA Kreuzfahrtschiff der Oceania Cruises (Stapellauf 2011) wartet entspannt auf seine Passagiere, die vom Tagesausflug eintrudeln.

STADTHAFEN ROSTOCK

Ein aufregender Tag neigt sich dem Ende. Nach einem kurzen Abstecher auf die Ostsee in Richtung Warnemünder Strand und Hotel Neptun cruisen wir gemütlich zurück Richtung Heimathafen.

Ostsee vor Warnemünde

Boje #38

Foto 06.09.16, 21 01 29

Als wir zurück in den Stadthafen kommen ist wieder Ruhe eingekehrt. Der herrliche Sonnenuntergang kommt bestens zur Geltung. Ein perfekter Abschluss für eine aufsehenerregende Ausfahrt.

Unser Sail-Wunder – nach den letzten Knallerjahren war auf der Hanse Sail 2016 zwar etwas weniger los und auch das Wetter wollte nicht so recht mitspielen. Aber am Ende war uns das alles total egal, denn die diesjährige Hanse Sail war für uns etwas ganz Besonderes. 

Noch kurz vor’m Auftakt am Donnerstag war nicht sicher, ob wir es dieses Jahr überhaupt zurück auf’s Wasser schaffen würden. Aber mit vereinten Kräften haben wir allen Widerständen getrotzt und schipperten gerade noch rechtzeitig in den Rostocker Stadthafen.

Als kleines Dankeschön für alle, die uns geholfen und mitgefiebert haben, gibt es hier die diesjährigen Highlights im klassischen 16:9 Kinoformat – viel Spaß dabei! So viel sei verraten: Arona hat wieder für einige wunderbare Herzschlagmomente gesorgt.

Wir hoffen, Euch gefallen die Bilder so gut wie uns und freuen uns wie immer über Euer Feedback!


UNSER COMEBACK

ARONA beim ersten Einlaufen in den Rostocker Stadthafen

Wir sind zurück! Rechtzeitig zur Hanse Sail das erstes Einlaufen in den Rostocker Stadthafen – da strahlt ausnahmsweise auch mal die Sonne:-) 

Schnapskiste...die Party vor der Party

Auf die glückliche Rückkehr in den Heimathafen wird direkt angestoßen…ein Hoch auf alle Helfer!

HANSE SAIL 2016 – ERÖFFNUNG

Die ARONA im Rostocker Stadthafen

Erste Runde im Heimathafen und die ARONA läuft besser den je…

Nachwuchsskipper

Egal ob Groß oder Klein es gilt wieder viel zu endecken…

Flyboard im Rostocker Stadthafen

Nach der ersten Attraktion vorm Carlo 615

Anlegen am Hotel Warnow

…geht es zum Durchschnaufen und Begutachten der neuen Steganlage des Hotel Warnow. Gefällt uns super und guten Kaffee haben Sie dort u.a. auch!

Promenade vom Wasser

Zum Abend kommt dann tatsächlich die Sonne raus und mit Ihr die Leute. Viel los auf der Haedge Halbinsel. Klar im Vorteil wer da auf dem Wasser unterwegs ist!

AUSLAUFEN DER SCHONER

Wettfahrt der Schoner

Alte Schoner wohin man schaut

Alte Schoner wohin man schaut. Da geht es immer ordentlich zur Sache…

Wasserschutz Polizei auf der Warnow

…die Kollegen der Wasserschutz aka „Rennleitung“ sind mitten drin und haben wie immer alles im Griff. Film ab…

 

HANSE SAIL FEUERWERK

Feuerwerk von der ARONA gucken

Immer ein Highlight – da wirds eng und still an Bord…

Hanse Sail Feuerwerk

Feuerwerk im Stadthafen

Riesenrad

Fazit: Wir waren sehr zufrieden und möchten uns neben unseren Gästen, vor allem bei den zahlreichen Unterstützern, Freunden und Familie recht herzlich bedanken – Wir sehen uns spätestens 2017 wieder. Ahoi!

 

Am Ende eine gute Tat...aber bleibt unter uns:-)

P.S. Zum Abschluß der Hanse Sail noch eine gute Tat…aber bleibt unter uns;-)